Zwischenringe erklärt: So machst du aus deinem Standardobjektiv ein Makro-Tool
Möchtest du die feinen Härchen auf einer Pfirsichschale oder die winzigen Nieten einer Uhr fotografieren – ohne ein teures Makroobjektiv zu kaufen?
Hier ist dein Shortcut: Zwischenringe. Preiswert, leicht und erstaunlich effektiv.

In diesem Beitrag erfährst du:
- Was Zwischenringe sind und wie sie funktionieren
- Wie du sie richtig an deiner Kamera einsetzt
- Praktische Tipps für schärfere Ergebnisse
- Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
🛠️ Was sind Zwischenringe?
Zwischenringe sind Abstandshalter zwischen Kameragehäuse und Objektiv.
Sie enthalten kein Glas – nur einen Hohlraum. Indem sie den Abstand zwischen Objektiv und Sensor vergrößern, ermöglichen sie es dem Objektiv, deutlich näher zu fokussieren. Das steigert die Vergrößerung.
📏 Es ist ein bisschen so, als würdest du mit einer Lupe näher herangehen – plötzlich werden winzige Details sichtbar.
⚙️ So benutzt du sie: Schritt-für-Schritt
- Wähle dein Objektiv: Festbrennweiten zwischen 35 mm und 85 mm liefern in der Regel die besten Ergebnisse.
- Setze den Zwischenring auf die Kamera: Montiere ihn wie ein Objektiv.
- Befestige das Objektiv am Ring: Einrasten lassen wie gewohnt.
- Schalte auf manuellen Fokus: Elektronische Ringe erlauben oft Autofokus, aber für Makro ist präzises manuelles Fokussieren oft besser.
- Bewege die Kamera leicht vor und zurück: So findest du den exakten Schärfepunkt schneller als mit dem Fokusring.
💡 Profi-Tipp: Nutze Live-View oder Fokus-Peaking, falls deine Kamera das unterstützt – so triffst du auch bei extrem geringer Schärfentiefe den Punkt.
🔍 Der Unterschied in der Praxis
Ein Beispiel mit einem einfachen 50-mm-Objektiv und verschiedenen Ringlängen:
- 12 mm: Das Motiv ist näher dran, aber etwas Hintergrund bleibt sichtbar
- 24 mm: Das Motiv füllt mehr vom Bild
- 36 mm: Extrem nah – feine Texturen und kleinste Details werden sichtbar
Je mehr Verlängerung du nutzt, desto näher kannst du fokussieren.
Ideal, um Strukturen, Muster und winzige Details sichtbar zu machen, die sonst verborgen bleiben.
💡 Tipps für bessere Ergebnisse
- Stabilisieren: Nutze ein Stativ, um Verwacklungen zu vermeiden.
- Blende anpassen: f/8 bis f/11 sorgt für etwas mehr Schärfentiefe.
- Gute Beleuchtung: Weiches Tageslicht oder ein LED-Panel bringen die besten Ergebnisse.
- Ringe kombinieren: Viele Sets enthalten mehrere Größen – stapel sie für mehr Vergrößerung, beachte aber den stärkeren Lichtverlust.
🔦 Wusstest du schon?
Ein 25-mm-Zwischenring an einem 50-mm-Objektiv liefert etwa 0,5-fache Vergrößerung.
⚠️ Typische Fehler vermeiden
- Kein Fokus in der Ferne: Mit Ringen kannst du nicht auf weit entfernte Objekte fokussieren.
- Lichtverlust übersehen: Mehr Abstand bedeutet weniger Licht – passe ISO oder Belichtungszeit an.
- Falsche Ringe kaufen: Ohne elektronische Kontakte entfallen Autofokus und Blendensteuerung bei modernen Objektiven. Für Komfort elektronische Modelle wählen.
📸 Empfohlene Zwischenring-Sets
Marke | Verfügbare Anschlüsse | Elektronische Kontakte | Preis (EUR) | Geeignet für |
---|---|---|---|---|
Kenko Extension Set | Canon/Nikon/Sony | ✅ Ja | 110–140 € | Hochwertige Verarbeitung |
Neewer Tube Set | Verschiedene | ✅ Ja | 35–55 € | Günstige Empfehlung |
Meike Tube Set | Canon/Nikon/Sony | ✅ Ja | 45–70 € | Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis |
Generische Ringe | Verschiedene | ❌ Nein | 12–25 € | Für ältere, manuelle Objektive |
🧵 Fazit
Zwischenringe gehören zu den einfachsten und günstigsten Methoden, um in die Makrofotografie einzusteigen. Sie sind leicht, passen in jede Fototasche und machen aus einem Standardobjektiv einen Nahaufnahme-Spezialisten.
Bevor du 1000 € für ein Makroobjektiv ausgibst, probiere ein 50-€-Set Zwischenringe aus.
Von Blütenblättern über Schmuck bis hin zu Lebensmitteln – es gibt eine ganze Welt zu entdecken, nur wenige Zentimeter vor deiner Linse.
👉 Als Nächstes:
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